Die Elternbeiratsvorsitzende Martina Koll hatte nicht lange überlegen müssen, um ein Motto für ihre Abschlussrede zu finden. Nachdem die Realschule Holzkirchen innerhalb kurzer Zeit zuerst von Wasser, dann von Feuer heimgesucht worden war, hätten sich die vier Elemente regelrecht aufgedrängt. Noch einmal dankte sie Lehrern, Eltern und den Verantwortlichen des TuS Holzkirchen, die gemeinsam in Windeseile ein Ersatzprogramm auf die Beine stellten, als das Gebäude einige Tage nicht genutzt werden konnte.

Der Abschied der Absolventen sei jedes Mal ihr Highlight im Elternbeirats-Jahr. Sie ermunterte die Mädchen und Buben, für ihre Zukunft zu brennen wie das Feuer; leidenschaftlich, licht und hell zu sein, ohne sich zu verbrennen. „Streckt Eure Nase in den Wind, dann wird der Kopf frei.“ Gleichzeitig sollten sie sicher auf zwei Beinen stehen und sich nicht „von Aufgeblasenen umblasen lassen“. Aus der Tiefe des Lebenselixiers Wasser gelte es Kraft fürs Leben zu schöpfen, dabei geerdet und bodenständig zu bleiben und nicht abzuheben für Luftschlösser.

Ebenso reflektiert wie emotional und kurzweilig ließ Schülersprecherin Sarah Veith die Schulzeit Revue passieren. Sie spannte den Bogen von den vorsichtigen Fünftklässlern, die noch etwas unsicher das neue Terrain betraten, zu den Kindern, die im Lauf der Jahre junge Erwachsene wurden, die lernten wie sich Anforderungen, Umfeld und Freundschaften im Lauf der Zeit wandeln. „Plötzlich merkten wir, dass wir ernsthafte Antworten geben mussten und die Lehrer nicht mehr sagten: ,Das müsst Ihr noch nicht können.‘“ Gleichzeitig vermittelte sich glaubhaft den Eindruck, dass es ihr und ihren Mitschülern gelang, Berufswünsche konkreter zu formulieren als „Prinzessin“ und „Cowboy“. Sie hätten gelernt, die rosarote Brille abzunehmen, sich frei zu schwimmen und sich Gedanken darüber zu machen, was sie wirklich wollen. Nun stünden sie da in eleganten Anzügen, schönen Kleidern und unbequemen Schuhen, die an diesem Tag der Erleichterung und der Erlösung mehr bedeutet würden als nur neue Klamotten. „Dreht Euch bis Ihr Sterne seht und singt, als ob Euch niemand hört“, rief sie in die Reihen.

Schulleiter Joachim Fischer stellte seine Rede unter das Motto „Schlüssel“, sprach von schulischen Schlüsselerlebnissen und Schlüsselstellen und brachte auch einen Seitenhieb an. Anders als so manche Schlüsselspieler bei der WM habe in diesem Abschlussjahrgang keiner versagt. Im Gegenteil, mit einem Gesamt-Durchschnitt von 2,85 sei dieser sensationell gut gewesen.

Von drei großen Überraschungen berichtete die Stellvertretende Schulleiterin Birgid Heumann. So habe der Jahrgang bis Weihnachten alle Vorstellungen übertroffen, sei nach dem Jahreswechsel gut gelaunt aber mäßig motiviert an die Schule zurückgekehrt, um dann einen außergewöhnlichen Endspurt hinzulegen: „Ihr wart ein super Jahrgang, lasst Euch mal wieder bei uns sehen.“

Holzkirchner Merkur vom 21./22. Juli 2018

Bild: Grußwort des Gemeinde-Oberhauptes: Auch Bürgermeister Olaf von Löwis gratulierte den Absolventen der Realschule Holzkirchen. foto: thomas plettenberg