Oberland Realschule - Staatliche Realschule Holzkirchen

Zum Abschluss gab‘s Freuden- tränen, einen Film und natürlich die Zeugnisse: Ausgelassen haben die Absolventen der Oberland-Realschule in Holzkirchen am Freitag ihren Abschluss gefeiert. Ein Fünftel von ihnen hat eine Eins vor dem Komma. 


 „Feiert! Jetzt oder nie die Sau rauslassen“ Diesen Rat gab Landrat Olaf von Löwis den 142 Absolventinnen und Absolventen der Holzkirchner Oberland-Realschule anlässlich eines sehr ausgelassenen und emotionalen Festakts zur Zeugnisverleihung. Dass sie dazu durchaus in der Lage sein dürften, klang schon während ihres letzten Vormittags an der Schule an. Da flossen Freudentränen, wurden lautstark Lieder angestimmt und kam immer wieder viel Beifall aus den Reihen, der zuletzt noch einmal besonders aufbrandete, als die Filmgruppe traditionell ihren neuesten Streifen präsentierte. 

Mit „Buzzer“, einem vergnüglichen Stück voller unerwarteter Erlebnisse, die einem widerfahren können, wenn man zu spät kommt und an der Schultür nicht den Klingelknopf, sondern diesen verlockenden roten Piepser drückt, endete der erste Teil der Feierlichkeiten. Für den zweiten kündigte Schulleiter Joachim Fischer den anwesenden Familien voller Vorfreude bereits Opernball-Atmosphäre an.

Vor dem Abschlussball aber galt es, „die letzten sechs, sieben oder acht Jahre“ noch einmal Revue passieren zu lassen. Elternbeiratsvorsitzende Nadja Maki zeichnete dazu das Bild einer Fußballmannschaft bei der Meisterschaftsfeier. Während ihres sechsjährigen Trainingslagers hätte es Phasen der Topform, aber auch Formtiefs gegeben. Nicht alle Trainerentscheidungen hätten Zustimmung gefunden, die Spielregeln seien ausgetestet worden. Analog zum Videobeweis beim Fußball seien auch bei ihnen neue technische Werkzeuge eingeführt worden.

„Wir Fans sind stolz auf euch!“

Das Lehrerkollegium habe immer wieder den Spagat zwischen Lehrplan und Realität hinbekommen müssen und es dazu auch noch mit den größten, emotionalsten und bedingungslosesten Fans, den Eltern, zu tun gehabt. „Es gab Tage, da wollten wir euch die Taktiktafel aus der Hand reißen“, gestand Maki, um gleich darauf ihre Feierlaune zu beschreiben, „als nach Corona die Profis wieder übernommen haben“. Mit brechender Stimme rief sie den Heranwachsenden zu: „Wir Fans wissen, was in euch steckt. Wir sind total stolz auf euch!“

Ein wenig ins Stocken geriet zuletzt auch die Stimme von Schülersprecher Laurenz Hornberger, der mit einem dicken Stapel Manuskriptpapier angetreten war, um dann recht eloquent und ohne Hilfsmittel die Zeit an der Realschule in drei Etappen einzuteilen: „Aufregung, Spaß, Aufregung“. Während sich die anfängliche Aufregung schnell gelegt habe, als sie als Fünftklässler bemerkten, „dass die Atmosphäre an der Schule einfach unbeschreiblich ist“, sei diese Gefühlslage nun auch nach den erfolgreich abgelegten Prüfungen noch spürbar. Denn was werde nun kommen? Zunächst auf jeden Fall „viel Spaß bei eurem, unserem Feiertag!“ Immerhin könnten sich die Holzkirchner „bei Rewe, dem Asiaten oder am Bahnhof über den Weg laufen“, zitierte Hornberger seinen Vater.

21,5 Prozent des Jahrgangs haben eine Eins vorm Komma

Dass sie auch als Ehemalige jederzeit in der Schule vorbeikommen dürften, betonte Fischer, der diesen außergewöhnlich sozialen, engagierten und motivierten Jahrgang zuversichtlich aus dem Schulhof in die Welt schickte: „stolz, weil wir wissen, dass wir euch gut vorbereitet haben“. Das spiegle sich nicht nur in den Zahlen wider. „97,5 Prozent haben bestanden, 21,5 Prozent mit einer Eins vor dem Komma. Die Beste, Rebecca Boch, sogar mit 1,0.“ Dazu habe es mit Josefine Faßler und Christina Böckl-Bichler (1,09) zwei Absolventen mit jeweils nur einer Zwei im Abschlusszeugnis gegeben. Luise Schlatter (1,18), Elisabeth Maier und Marie Eschrich (1,27), Robert Heinlein (1,36) und Lina Kopper (1,45) schafften ebenfalls einen Einser-Abschluss. Geehrt und mit regionalen Einkaufsgutscheinen beschenkt wurden nicht nur die Jahrgangsbesten, sondern auch eine beachtliche Gruppe, die sich etwa für Bücherei, Technik oder als Schulsanitäter engagiert hatte.